Du kommst in die Welle rein und dann spürst du diese wahnsinnige Energie
Juni 2015, Regen/Plattling, Deutschland
Beitrag über das junge Surfunternehmen Inik für das Magazin Golden Ride.
Feature about the young surf company Inik for the magazine Golden Ride.
Kristina Ostlers Element ist das Wasser, Surfen ihre Leidenschaft. Wartet sie auf die nächste Welle spielt sie im Wasser, taucht ihren Freund Florian unter oder unterhält sich mit den anderen Surfern. Ist sie auf der Welle wirkt sie konzentriert, doch ein leichtes Lächeln gleitet über ihre Lippen, das in ein schallendes Gelächter ausbricht wenn sie vom Board in die Schaumkronen fällt. Aus dem Wasser bekommt man sie nur, wenn sie nicht mehr kann, sich ein Gewitter ankündigt oder die Sonne am Horizont verschwindet.
Aufgewachsen in Garmisch-Partenkirchen hat sie schon von klein an im Skiverleih und Fahrradgeschäft ihrer Eltern mitgeholfen und besuchte später die Modeschule in Innsbruck. Danach war sie in einer Trachtenmanufaktur für Design, Modelle und Schnitte verantwortlich. Neben der Arbeit ist ihr der Sport extrem wichtig: Klettern, Mountainbiken, aber vor allem die Leidenschaft zu den Boardsportarten ganz speziell zum Surfen.
Heute leitet sie mit ihrem Freund Florian Staader Inik, ein Unternehmen für handgemachte Surfboards aus Bayern, bevorzugt für den Fluss, aber auch für das Meer.
Servus Kristina, wie kamt ihr auf die Idee von Inik?
Den Traum von Inik hatte Flo schon als ich ihn kennengelernt habe. Nach dem ersten halben Jahr haben wir uns immer öfter darüber unterhalten und uns überlegt, was uns an diesem Traum wirklich wichtig ist. Nach ca. zwei Jahren machten wir dann Nägel mit Köpfen – wir gründeten Inik-Surfboards, handgemacht aus dem bayrischen Wald. Wir haben uns in der Hinsicht auf Inik super ergänzt: Er hat mit einem angebrochenen Traum und jeder Menge technischem Wissen auf mich gewartet und ich bin dazu gestoßen mit dem nötigen Mut, kreativen Ideen, einer Prise Individualismus und der gleichen Leidenschaft.
Woher bekommt ihr eure Ideen für eure Shapes?
Wir stehen selbst jede Woche auf einer Welle, im Alltag am Fluss und im Urlaub am Meer. Dabei beobachten wir uns, die anderen Surfer und die Anforderungen, die jede Welle an unsere Boards stellt. Man tauscht sich aus, versucht Tricks und kommt beim Surfen selbst auf neue Ideen die eigene Fahrweise zu verbessern oder ein neues Board mit extravaganten Eigenschaften für ein frisches Surf-Erlebnis zu schaffen.
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Wie würdest du eure Unternehmensidee beschreiben?
Anfangs haben wir uns sehr viele Gedanken um das Konzept gemacht. Für mich war immer der Schwerpunkt, dass wir wirklich etwas Individuelles auf die Beine stellen wollen. Das Schlagwort war dann für uns „einzigartig“, denn so einzigartig wie jeder Surfer ist, so einzigartig soll auch sein Bord sein. Inik stammt aus Haiti und steht für einzigartig. Ich kam auf den Namen als ich mit Florian in einem Café in Bad Tölz gesessen bin. Wir überlegten uns Wörter, die unser Konzept repräsentierten und übersetzten diese in Sprachen, mit denen wir uns identifizieren wollten. So kamen wir zu dem kleinen Wort, bei dem jeder fragt, was dahinter steckt.
Wie viel kostet ein Board?
Ab 500 €, abhängig vom Kundenwunsch.
Wo steht ihr innerhalb der Entwicklung?
Mit den Shapes und der technischen Entwicklung sind wir sehr zufrieden. Für den Eisbach haben wir zwei Shortboards komplett aus Kevlar entwickelt. Kevlar ist ein extrem stoßsicheres und sehr robustes Material. Wir möchten mehr in die umweltfreundliche Richtung gehen. Aber das ist schwierig. So gibt es Bioharz mit 60 % Hanfölanteil und trotzdem noch 40 % Epoxidharz. Aber auch hier sind wir immer am experimentieren. Aktuell versuchen wir uns an Kork-Finnen und Kork-Traction Pads, aber ein komplettes Board aus ökologisch wertvollem Material ist sehr schwierig.
Auf eurer Homepage zeigt bzw. verkauft ihr nicht nur eurer Sachen, sondern gebt auch anderen Leuten mit ihren Ideen eine Plattform.
Wir wollen Menschen, die gute Ideen haben, und diese mit anderen teilen wollen, eine Plattform bieten und eine Nische zu dem immer steigenden Massenkonsum darstellen. So unterstützen wir Leute wie Jonas, der Surfwachs aus Bienenwachs und Kokosöl herstellt. Oder auch die Neoprenmütze aus Geretsried von Sabrina. Ich entwerfe gerade Surfponchos und Surfsocken und hab aus Kirschbaumholz einen Surfwachskamm gemacht. So lautet unser Moto: Warum von Irgendwo Dinge importieren, wenn man jemanden persönlich ansprechen kann.
Was bedeutet dir Surfen?
Du kannst einen schlechten Tag haben, eine schlechte Woche. Dann kommst du an die Welle, bist in einer schönen Umgebung, triffst Leute, die dir gleichgesinnt sind. Du kommst in die Welle rein und spürst du diese wahnsinnige Energie. Du liegst auf dem Brett und genießt es. Und es ist verrückt, denn eigentlich sollte die Welle dich wegspülen, aber du bleibst drinnen. Dass du dann aufstehst ist das i Tüpfelchen. Dann kann ich mich austoben und alles aus mir rausholen.
Was ist besser- Meer- oder Fluß-Surfen?
Es gibt kein besser. Es gibt nur ein anders.
Wann geht ihr wo surfen?
So oft es geht. Wir fingen dieses Jahr am 3.1 an unserem Homespot an. Ich hatte ein neues Brett und ich wollte es unbedingt testen, aber es war so kalt, dass ich wirklich nur eine halbe Stunde drinnen war, trotz 6/5/4 Neopren. Dann waren wir Anfang März wieder im Wasser. Da gab es noch Schnee und andere haben einen Schneemann gebaut. Und seit Ende März sind wir jedes Wochenende beim Surfen. Die einzigen Dinge die uns hindern sind Krankheit oder ein miserabler Wasserstand. Oft sind wir auch auf der Suche nach neuen, surfbaren Gewässern. Dann rollen wir mit unseren Longboards an Flüssen entlang und schauen uns jedes Rauschen genauer an und holen eventuell auch unser Surfboards dazu.
Was ist das Besondere an eurem Homespot?
Das besondere an dieser Welle ist, dass man dort nicht nur surft, sondern auch abends rumhängt, Lagerfeuer macht und einfach Spaß hat. Letztes Jahr zum Beispiel war ein Freund mit seinem Bruder und seinen Freunden da. Einer hatte seine Gitarre dabei, der andere sein Cello und die haben Musik gemacht. Ich hab meine Musikwünsche abgegeben, Tobi war noch im Wasser surfen und wir hatten einen spektakulären Sonnenuntergang. Einfach nur wir, das Lagerfeuer und zu viele Mücken. Es ist wie eine kleine Familie. Du triffst auf Leute, man versteht sich gut und man freut sich, wenn man sich wieder sieht. Ich möchte auch innerhalb unserer Facebook Seite und unserem Blog Leute motivieren davon zu berichten, was sie erlebt haben, oder dass man was gemeinsam macht.
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Was bedeutet dir Surfen?
Surfen bedeutet mir wahnsinnig viel! Es ist mein Ausgleich zum Alltag. Jeder Surftrip – und wenn es nur ums Eck zu unserem Homespot ist – wird zu einer kleinen Auszeit. Es bietet mir nicht nur die Möglichkeit mich fit zu halten, neue Leute kennen zu lernen, alte Bekannte zu treffen, sondern auch loszulassen und die Verbindung zur Natur und besonders zu dem Element Wasser.
Ziele? Träume?
Noch an vielen Locations surfen und mit tollen Leuten Sachen unternehmen. Arbeitstechnisch würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn andere Leute das so ähnlich sehen wie wir. Es ist wahnsinnig toll darauf angesprochen zu werden. Und wenn paar mehr Leute wissen was Inik ist und wofür Inik steht.
Du kommst in die Welle rein und dann spürst du diese wahnsinnige Energie
Juni 2015, Regen/Plattling, Deutschland
Beitrag über das junge Surfunternehmen Inik für das Magazin Golden Ride.
Feature about the young surf company Inik for the magazine Golden Ride.
Kristina Ostlers Element ist das Wasser, Surfen ihre Leidenschaft. Wartet sie auf die nächste Welle spielt sie im Wasser, taucht ihren Freund Florian unter oder unterhält sich mit den anderen Surfern. Ist sie auf der Welle wirkt sie konzentriert, doch ein leichtes Lächeln gleitet über ihre Lippen, das in ein schallendes Gelächter ausbricht wenn sie vom Board in die Schaumkronen fällt. Aus dem Wasser bekommt man sie nur, wenn sie nicht mehr kann, sich ein Gewitter ankündigt oder die Sonne am Horizont verschwindet.
Aufgewachsen in Garmisch-Partenkirchen hat sie schon von klein an im Skiverleih und Fahrradgeschäft ihrer Eltern mitgeholfen und besuchte später die Modeschule in Innsbruck. Danach war sie in einer Trachtenmanufaktur für Design, Modelle und Schnitte verantwortlich. Neben der Arbeit ist ihr der Sport extrem wichtig: Klettern, Mountainbiken, aber vor allem die Leidenschaft zu den Boardsportarten ganz speziell zum Surfen.
Heute leitet sie mit ihrem Freund Florian Staader Inik, ein Unternehmen für handgemachte Surfboards aus Bayern, bevorzugt für den Fluss, aber auch für das Meer.
Servus Kristina, wie kamt ihr auf die Idee von Inik?
Den Traum von Inik hatte Flo schon als ich ihn kennengelernt habe. Nach dem ersten halben Jahr haben wir uns immer öfter darüber unterhalten und uns überlegt, was uns an diesem Traum wirklich wichtig ist. Nach ca. zwei Jahren machten wir dann Nägel mit Köpfen – wir gründeten Inik-Surfboards, handgemacht aus dem bayrischen Wald. Wir haben uns in der Hinsicht auf Inik super ergänzt: Er hat mit einem angebrochenen Traum und jeder Menge technischem Wissen auf mich gewartet und ich bin dazu gestoßen mit dem nötigen Mut, kreativen Ideen, einer Prise Individualismus und der gleichen Leidenschaft.
Woher bekommt ihr eure Ideen für eure Shapes?
Wir stehen selbst jede Woche auf einer Welle, im Alltag am Fluss und im Urlaub am Meer. Dabei beobachten wir uns, die anderen Surfer und die Anforderungen, die jede Welle an unsere Boards stellt. Man tauscht sich aus, versucht Tricks und kommt beim Surfen selbst auf neue Ideen die eigene Fahrweise zu verbessern oder ein neues Board mit extravaganten Eigenschaften für ein frisches Surf-Erlebnis zu schaffen.
Wie würdest du eure Unternehmensidee beschreiben?
Anfangs haben wir uns sehr viele Gedanken um das Konzept gemacht. Für mich war immer der Schwerpunkt, dass wir wirklich etwas Individuelles auf die Beine stellen wollen. Das Schlagwort war dann für uns „einzigartig“, denn so einzigartig wie jeder Surfer ist, so einzigartig soll auch sein Bord sein. Inik stammt aus Haiti und steht für einzigartig. Ich kam auf den Namen als ich mit Florian in einem Café in Bad Tölz gesessen bin. Wir überlegten uns Wörter, die unser Konzept repräsentierten und übersetzten diese in Sprachen, mit denen wir uns identifizieren wollten. So kamen wir zu dem kleinen Wort, bei dem jeder fragt, was dahinter steckt.
Wie viel kostet ein Board?
Ab 500 €, abhängig vom Kundenwunsch.
Wo steht ihr innerhalb der Entwicklung?
Mit den Shapes und der technischen Entwicklung sind wir sehr zufrieden. Für den Eisbach haben wir zwei Shortboards komplett aus Kevlar entwickelt. Kevlar ist ein extrem stoßsicheres und sehr robustes Material. Wir möchten mehr in die umweltfreundliche Richtung gehen. Aber das ist schwierig. So gibt es Bioharz mit 60 % Hanfölanteil und trotzdem noch 40 % Epoxidharz. Aber auch hier sind wir immer am experimentieren. Aktuell versuchen wir uns an Kork-Finnen und Kork-Traction Pads, aber ein komplettes Board aus ökologisch wertvollem Material ist sehr schwierig.
Auf eurer Homepage zeigt bzw. verkauft ihr nicht nur eurer Sachen, sondern gebt auch anderen Leuten mit ihren Ideen eine Plattform.
Wir wollen Menschen, die gute Ideen haben, und diese mit anderen teilen wollen, eine Plattform bieten und eine Nische zu dem immer steigenden Massenkonsum darstellen. So unterstützen wir Leute wie Jonas, der Surfwachs aus Bienenwachs und Kokosöl herstellt. Oder auch die Neoprenmütze aus Geretsried von Sabrina. Ich entwerfe gerade Surfponchos und Surfsocken und hab aus Kirschbaumholz einen Surfwachskamm gemacht. So lautet unser Moto: Warum von Irgendwo Dinge importieren, wenn man jemanden persönlich ansprechen kann.
Was bedeutet dir Surfen?
Du kannst einen schlechten Tag haben, eine schlechte Woche. Dann kommst du an die Welle, bist in einer schönen Umgebung, triffst Leute, die dir gleichgesinnt sind. Du kommst in die Welle rein und spürst du diese wahnsinnige Energie. Du liegst auf dem Brett und genießt es. Und es ist verrückt, denn eigentlich sollte die Welle dich wegspülen, aber du bleibst drinnen. Dass du dann aufstehst ist das i Tüpfelchen. Dann kann ich mich austoben und alles aus mir rausholen.
Was ist besser- Meer- oder Fluß-Surfen?
Es gibt kein besser. Es gibt nur ein anders.
Wann geht ihr wo surfen?
So oft es geht. Wir fingen dieses Jahr am 3.1 an unserem Homespot an. Ich hatte ein neues Brett und ich wollte es unbedingt testen, aber es war so kalt, dass ich wirklich nur eine halbe Stunde drinnen war, trotz 6/5/4 Neopren. Dann waren wir Anfang März wieder im Wasser. Da gab es noch Schnee und andere haben einen Schneemann gebaut. Und seit Ende März sind wir jedes Wochenende beim Surfen. Die einzigen Dinge die uns hindern sind Krankheit oder ein miserabler Wasserstand. Oft sind wir auch auf der Suche nach neuen, surfbaren Gewässern. Dann rollen wir mit unseren Longboards an Flüssen entlang und schauen uns jedes Rauschen genauer an und holen eventuell auch unser Surfboards dazu.
Was ist das Besondere an eurem Homespot?
Das besondere an dieser Welle ist, dass man dort nicht nur surft, sondern auch abends rumhängt, Lagerfeuer macht und einfach Spaß hat. Letztes Jahr zum Beispiel war ein Freund mit seinem Bruder und seinen Freunden da. Einer hatte seine Gitarre dabei, der andere sein Cello und die haben Musik gemacht. Ich hab meine Musikwünsche abgegeben, Tobi war noch im Wasser surfen und wir hatten einen spektakulären Sonnenuntergang. Einfach nur wir, das Lagerfeuer und zu viele Mücken. Es ist wie eine kleine Familie. Du triffst auf Leute, man versteht sich gut und man freut sich, wenn man sich wieder sieht. Ich möchte auch innerhalb unserer Facebook Seite und unserem Blog Leute motivieren davon zu berichten, was sie erlebt haben, oder dass man was gemeinsam macht.
Was bedeutet dir Surfen?
Surfen bedeutet mir wahnsinnig viel! Es ist mein Ausgleich zum Alltag. Jeder Surftrip – und wenn es nur ums Eck zu unserem Homespot ist – wird zu einer kleinen Auszeit. Es bietet mir nicht nur die Möglichkeit mich fit zu halten, neue Leute kennen zu lernen, alte Bekannte zu treffen, sondern auch loszulassen und die Verbindung zur Natur und besonders zu dem Element Wasser.
Ziele? Träume?
Noch an vielen Locations surfen und mit tollen Leuten Sachen unternehmen. Arbeitstechnisch würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn andere Leute das so ähnlich sehen wie wir. Es ist wahnsinnig toll darauf angesprochen zu werden. Und wenn paar mehr Leute wissen was Inik ist und wofür Inik steht.
Fotos/Text: Evi Lemberger
Publikation: Golden Ride #34
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Inik